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    Etwas evolutionär offen lassen... | Jens Asthoff  
   
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Begriffe:

Waldes Werke sind in hohem Maße einem Publikum überantwortet und immer auch ein Testfall für die Institution und für den Einzelnen. Das drückt sich unter anderem darin aus, dass der Künstler keine Regeln über den korrekten Umgang mit dem Werk vorschreibt, sondern diese allein übers Objekt definiert: Wie damit umzugchen ist, überhaupt umgegangen werden kann, ist gerade dasjenige, was ihn interessiert. Was darf man? Was soll man tun? Was darf man nicht? Waldes Werke stoßen oft an Grenzen musealer Verhaltenscodes, rühren aber auch an „kunstferne", tief in Alltagserfahrung eingebettete Verhaltensmuster und Denkgewohnheiten. Die Offenheit solcher Fragen ist hier stets Teil der Unternehmung. Im präzise gefassten und dennoch „evolutionär offenen" Verhältnis von Werk und Rezeption drückt sich ein charakteristisches Forschungsinteresse und, wenn man so will, auch ein spezieller Stil bei Walde aus. Beides definiert sich aber nicht primär über bestimmte Formsprachen oder Themenfelder, sondern gelingt gerade im Versuch, sich von solchen formalen Denkweisen zu befreien. Schließlich, so Walde, unterliegt „jedes Phänomen anderen Faktoren und Bewältigungsstrategien, die man neu entwickeln muss, damit sie funktionieren." (14)

 
Wormcomplex S.1–3,6  
Tie or Untie S.2,5,6  
The Key Spirit S.3  
Woobies S.3  
NOFF#1#2#3#4 S.3,7–9  
Handmates S.4  
Jelly Soap S.4  
Clips of Slips S.4, 6  
Der Regen hat eine angenehme Temperatur  
S.4  
Woobie #2 S.6  
NOFF #4 S.6–9  
Enactments S.6  
Loosing Control S.6  
The Thin Red Line S.7-9

inhärenten Aspekt von performative Interaction zum Teil noch weiter explizit gemacht. Bei zwei der Arbeiten, NOFF #4 und The Thin Red Line (2005), sind Mitarbeiter der Galerie als „institutionelle Performer" aktiv. Anders als bei bisherigen Präsentationen wird NOFF #4 über die gesamte Ausstellungsdauer personell begleitet, eine unausgesetzt laufende Produktion, in die auch Besucher aktiver als bisher eingebunden werden können. Ahnliches gilt für The Thin Red Line (2005), einer Weiterentwicklung von Can you give me something? (2003): Hier partizipieren die Ausstellungsbesucher durch eine freiwillige Gabe am Werkgeschehen. Doch zunächst zu NOFF: Der übergreifende Titel dieser offenen Werkreihe ist ein Kürzel und steht für „Nature's Own Flexible Facsimile". Walde hatte den Begriff auf einem Etikett von Angelködern entdeckt, die als Kunststoffimitationen von Insekten und Würmern gestaltet waren. Er nennt das manchmal auch knapp „naturgetreue Abbildung". Das terminologische Fundstück interessiert ihn, weil in der hier benannten analogen Ähnlichkeit „dieselbe Problemlösungsstrategie verwendet [wird], wie sie auch die Bionik nutzt." (15)

 
Can you give me something? S.7  
The Tea Set S.9–10  
   
   
   
   

(14)follow me to the rightebd.

(15)follow me to the rightInterview, a.a.O., S. 70.

(16)follow me to the rightebd.

   
   
   
 
 
 
 
Eine Verknüpfung, die ihn in unterschiedlichen Werken auch über die NOFF-Reihe hinaus beschäftigt: „Es gibt ja einen ganzen Strang meiner Arbeiten, der sich mit Verpackungen und [entsprechenden] Strategien der Natur beschäftigt", (16) so Walde.  
 
AutorInnen:  
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