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    Etwas evolutionär offen lassen... | Jens Asthoff  
   
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Begriffe:

Er versteht Verpackung im weitesten Sinne als eine Form von Verführung, als äußerste, banalste Schale von etwas, über die Aufmerksamkeit herausgefordert wird. Solche Strategien interessieren ihn „weniger in einem humanistischen Sinn", sondern als etwas, bei dem „ich mit dem Lustprinzip oder fast mit alehemistischen Ideen arbeite, und wo dann Dinge zusammengemixt werden, die überhaupt keinen Sinn ergeben. Das Ergebnis ist oft komplett anarchistisch." (17) Walde übersetzt Strategien der Natur in „abbildender Ähnlichkeit" auf immanente Struktur- und Darstellungsverhältnisse einzelner Werke, die dabei durchaus eigenen, quasi „naturanalogen" Regeln folgen. Dabei ist er nicht am „humanistischen" Diskurs von Wissenschaft und Forschung orientiert, nicht auf deren „Realismus" aus, sondern kreiert exemplarische Parallelen hybrider, artifizieller, abstrakter Naturhaftigkeit eben: „Nature's Own Flexible Facsimiles". Eine Form von künstlerischer Objektivität, die sich auch mit alchemistischen Begriffen insofern beschreiben ließe, als dass dort etwa „Dunkles durch Dunkleres, Unbekanntes durch Unbekannteres" (18) ersetzt, erschlossen und so auf bildhafte Weise fassbar gemacht wird. „Da ist dann", so Walde, „eine Menge Platz für die Projektionen der Psyche." (19)

 
Wormcomplex S.1–3,6  
Tie or Untie S.2,5,6  
The Key Spirit S.3  
Woobies S.3  
NOFF#1#2#3#4 S.3,7–9  
Handmates S.4  
Jelly Soap S.4  
Clips of Slips S.4, 6  
Der Regen hat eine angenehme Temperatur  
S.4  
Woobie #2 S.6  
NOFF #4 S.6–9  
Enactments S.6  
Loosing Control S.6  
The Thin Red Line S.7-9 Bei NOFF #4 etwa agiert der Benutzer an einer ziemlieh improvisiert erscheinenden Konstruktion. Zwei Bügeleisen sind mit der Hitzefläche gegeneinander geklemmt. Ein Engpass, durch den ein schier endlos langes, bündig aufgerolltes, giftgrünes Acrylverpaekungsband gezogen wird, das sich daraufhin zu lockigen Windungen verformt und einen stetig wachsenden Haufen grünen Gekräuseis erzeugt. Der geht potenziell (und sehr bald auch real) ins Gigantische, gar Bedrohliehe über, besonders unter Bedingungen von permanenter Produktion, wie in der aktuellen Ausstellung vorgesehen. Auch bei dieser Arbeit macht sich, ähnlich wie bei Tie or Untie, indiv iduelle Handschrift geltend, hier anhand der Faktoren Handling und Geschwindigkeit: Jeder, der NOFF #4 praktiziert, hat eine etwas andere Art, den simplen Vorgang auszuführen. Solche Unterschiede gehen in den bildhaft natürlichen Wachstumsprozess der Arbeit ein, zeitigen Spuren, die sich in der Masse dann auch wieder relativieren, irgendwann sogar verlieren. Walde, der bei dieser Arbeit ursprünglich mit einem Heißluftfön experimentiert hatte, hat das Instrumentarium anhand der Erfahrungen und Vorschläge des Publikums kontinuierlich verändert. Auch das ist eine Form von performalive Interaction und bei Waide keineswegs einzigartig: Auf diese
Weise wurden etwa auch die Handmates weiterentwickelt. Die Wucherungen von NOFF #4 enthalten neben dem Reiz zur Obsession auch ein latent anarchisches Moment von
 
Can you give me something? S.7  
The Tea Set S.9–10  
   
   
   
   

(17)follow me to the rightebd.

(18)follow me to the rightSo lautet zum Beispiel die Bestimmung bei C.G. Jung in: Ders., Grundwerk, Band 6; S. 9. Im Zusammenhang heißt es dort: „Die Alchemie ist im
Laufe des 18. Jahrhunderts allmählich an ihrer eigenen Dunkelheit zugrunde gegangen. Ihre Erklärungsmethode: ,Obskurum per Obskurius,
Ignorum per lgnotius' (Dunkles durch Dunkleres,
Unbekanntes durch Unbekannleres) vertrug sich schlecht mit dem Geiste der Aufklärung und im besonderen mit der gegen Ende des Jahrhunderts sich läuternden Wissenschaftlichkeit der Chemie."

(19)follow me to the rightMartin Walde in einer E-Mail an den Autor, Oktober 2005.

   
   
   
 
 
 
 
 
 
AutorInnen:  
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