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  Offener Grenzverlauf | Martin Walde und Jens Asthoff  
 
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Hatte sie ein Teilchen davon gelöst, hielt sie es sich ans Ohr und ließ es dann in ihrer Tasche verschwinden. Das hat sie über eine dreiviertel Stunde lang so gemacht. Styropor löst bei manchen Menschen so etwas aus. Wieviel und was genau das jetzt bei jedem einzelnen bewirkt, kann man aber nie vorab sagen. Doch schon der Anblick eines Materials kann bei uns etwas anstimmen und obsessives oder rituelles Verhalten in Gang setzen. Das interessiert mich, und in diesem Sinne war die Verbindung von Styropor und Flasche am Boden etwas ganz Präzises.

 
Der Duft der verblühenden Alpenrose    
S. 1  
Enactments S. 1, 2, 5, 7  
Loosing Control S. 1, 2, 5–7  
Wormcomplex S. 2, 3, 5  
The Invisible Line S. 2, 5  
The Big Perch S. 2, 5 Die typische Offenheit deiner Arbeit scheint mir weniger allein auf ästhetisches Argumentieren und Konzeptualität, sondern von da aus viel stärker auf Erfahrung, Sicheinlassen und Beteiligung angelegt zu sein. Dann entwickeln sich natürlich Differenzen: Bei manchen springt etwas über, andere können nichts damit anfangen. Könnte man sagen, du markierst ästhetisch präzise Ausgangsbedingungen als ein Feld von Möglichkeiten, in dem diese Offenheit dann selbst thematisiert werden kann? Denn oft geht es darin ja auch um Abgabe beziehungsweise Verlust von Kontrolle. Du erwähntest die Werkgruppen Loosing Control und Enactments, aber dieses Moment taucht auch bei territorialen Konfrontationen etwa zwischen Besuchern und Tieren auf. Ich denke da an Wormcomplex, The Invisible Line oder das Taubenhaus The Big Perch.  
Tie or Untie S. 3, 5  
Green Gel S. 3, 4  
Shrinking Bottles / Melting Bottles    
S. 3  
Jelly Soap S. 3, 10  
Handmates S. 3, 10  
The Tea Set S. 3  
Fridgerose S. 3  
Clips of Slips S. 7  
NOFF #1 S. 8 Mich interessiert die Möglichkeit, etwas evolutionär offenzulassen, so daß ich jederzeit fähig bin, mich von einer Möglichkeit verführen zu lassen, die sich dadurch ergibt, daß jemand anderes auf die Arbeit reagiert. In einer Form, mit der ich lerne, eine Sache wieder anders zu begreifen und anzuschauen. Insofern verstehe ich mich eigentlich zunehmend als Teilnehmer, nicht als jemand, der das kontrollierend auf die Bühne bringt.  
NOFF #2 S. 8  
NOFF #3 S. 8  
NOFF #4 S. 8  
Siamese Shadow S. 8    
Concoctions S. 9 Was wäre dafür ein gutes Beispiel?  
Liquid Dispenser S. 9 Im Grunde trifft das auf fast alle Arbeiten zu. Manche Arbeiten hätten regelrecht das Potential, sich in Rituale zu verwandeln, Wissenschaftsrituale etwa, und da gibt es von meiner Seite aus schon die Tendenz, das weiterzuverfolgen. Aber manchmal passiert es auch, daß man etwas als Ritual ansetzt, und dann reagiert das Ding völlig anders ...  
   
 
 
... was ja sehr spannend sein kann.  
... eben, aber wenn ich Kontrolle darüber ausübe, wie etwas sein soll oder sein muß, dann verstelle ich mir diese Möglichkeit komplett. Und ich verstelle sie eigentlich auch denen, die ich eigentlich erreichen will.  
 
AutorInnen:  
Jens Asthoff Was bedeutet das für eine Kategorisierungs- oder Bewertungsmöglichkeit der Arbeiten? Wann sind sie gelungen, wann vielleicht gescheitert?follow me to the right(>>>)follow me to the right  
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