Offener Grenzverlauf | Martin Walde und Jens Asthoff | |||||||
Fortsetzung von Seite 3 | |||||||
Begriffe: | Mich interessiert das vor allem in bezug auf die Ambivalenzen in Wirkung und Wahrnehmung, und das betrifft insbesondere Grün: Grün steht für Natur, für Leben, Gesundheit und so weiter, aber es gibt Schattierungen, die werden als toxisch empfunden. Eine bestimmte Tönung von Grün steht immer für Gift, atomare Strahlung, Aliens oder so etwas. Das hat schon mit den Phantasien über die Marsmenschen angefangen. Bei Green Gel fand ich es interessant, das toxische Grün mit einem Material zu verbinden, das genau zwischen flüssig und fest rangiert – was ja an sich bereits ambivalente Empfindungen hervorruft. Dabei ist nicht klar, ob das ein positives oder negatives Gefühl auslöst, es hängt von der Umgebung ab. Die Arbeit gibt es seit 1989, und ich habe sie in ganz verschiedenen Zusammenhängen gezeigt. Green Gel ist ein Phänomen, weil es ja selber nichts ist, es hat gar keine eigene Identität. Das ist ganz eigenartig. |
||||||
Der Duft der verblühenden Alpenrose | |||||||
S. 1 | |||||||
Enactments | S. 1, 2, 5, 7 | ||||||
Loosing Control | S. 1, 2, 5–7 | ||||||
Wormcomplex | S. 2, 3, 5 | ||||||
The Invisible Line | S. 2, 5 | ||||||
The Big Perch | S. 2, 5 | ||||||
Tie or Untie | S. 3, 5 | ||||||
Green Gel | S. 3, 4 | ||||||
Shrinking Bottles / Melting Bottles | |||||||
S. 3 | Wie kann man sich die Materialität von Green Gel vorstellen? Bewegt sich das Zeug? | ||||||
Jelly Soap | S. 3, 10 | Nein ... | |||||
Handmates | S. 3, 10 | ... oder hat es eine wahrnehmbare Elastizität? | |||||
The Tea Set | S. 3 | Das schon, es ist etwa wie ein Lavafluß. Es ist fast fest, aber wenn man springt, fängt es an zu zittern. Und wenn du reingreifst, ist es eher auf der flüssigen Seite. Von mir aus darf man es auch anfassen, letztlich ist das Sache der Institution, wie damit umgegangen werden darf. | |||||
Fridgerose | S. 3 | ||||||
Clips of Slips | S. 7 | ||||||
NOFF #1 | S. 8 | ||||||
NOFF #2 | S. 8 | Man kann das Material nicht konservieren? Was wäre, wenn etwa ein Museum so ein Stück kaufen wollte? | |||||
NOFF #3 | S. 8 | ||||||
NOFF #4 | S. 8 | Dann kriegen sie eine Rezeptur an die Hand und müssen es immer wieder neu erstellen. Das Zeug verdreckt ja auch. Man kann zwar Konservierungsmittel untermischen, aber Schimmelpilze sind überall, und die werden sich da immer durchsetzen. | |||||
Siamese Shadow | S. 8 | ||||||
Concoctions | S. 9 | ||||||
Liquid Dispenser | S. 9 | Beziehst du dich mit dem Prinzip der Rezeptur auch auf die Konzeptkunst? | |||||
Die Arbeit unterliegt von sich aus keiner Beschränkung, und insofern nimmt sie nur das auf, was als Standard der Konzeptkunst gang und gäbe war. Für mich war es aber trotzdem immer etwas anderes, ich habe das viel stärker mit der asiatischen Kultur verbunden. Und eigentlich hat es in der Konzeptkunst ja auch nicht funktioniert, die Sachen wurden dann meist doch konserviert. Mit vielen meiner Arbeiten geht das einfach nicht, es würde sich dann von selbst erledigen. | |||||||
AutorInnen: | Hinsichtlich der Objekthaftigkeit kann ein Werk also ganz unterschiedliche Formen haben? | ||||||
Jens Asthoff | |||||||
Martin Walde | (Fortsetzung nächste Seite) |