Hallucigenia | Maia Damianovic | ||||||||
1.1 Fehlerspanne | ||||||||
Begriffe: | Die Rekonstruktionen von Hallucigenia werfen unsere taxierenden, interpretierenden |
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Hallucigenia | ||||||||
1.2 Aufstellung von Beweisen | ||||||||
Ironischerweise entzieht sich Hallucigenia trotz ihrer fossilen Herkunft (als Träger eines konkreten Beweises nämlich) der wissenschaftlichen Analyse sowie aller Bemühungen einer systematischen Einordnung und zieht sich in ihre Anonymitäts-Ursuppe zurück. Wiederholt weicht sie von empirischen Ordnungen ab in undefi nierte Bereiche außerhalb der Parameter, die ihr die Wissenschaft auferlegen möchte, so dass sich die wissen-schaftliche Grundlage ihrer Materialität in eine ambivalentere Abfolge quasifiktiver Erzähl-ungen verwandelt. Sind das die Reste eines einzelnen Tieres oder nur Fragmente eines größeren, komplexeren? Ist das, was wir für einen Kopf halten, tatsächlich ein Kopf ? Mit sieben oder acht Paaren Tentakeln (oder Beinen, je nach Perspektive) und einer gleichen Anzahl von Stacheln erscheinen Hallucigenias physische Eigenschaften niemals ein-deutig, sondern sind verschiedenen Interpretationen und Ansprüchen aus verschiedenen Blickrichtungen ausgesetzt. Objektive Fakten und subjektive Interpretationen vermischen sich auf beklemmende Art zu einer schrägen Anamorphose. Hier scheint die Frage aufge-worfen, ob wir es in anderen, weniger rätselhaften Situationen lediglich mit fiktiven Virtualitäten zu tun haben, in die wir alle verwickelt sind. Walcott, Conway Morris, Gould, Ramskøld, Hou, Bergström, sie alle haben versucht, ihre Bedeutung zu strukturieren, zu rekonstruieren und zu beweisen. Die Fragen jedoch bleiben. | ||||||||
AutorInnen: | ||||||||
Maia Damianovic | ||||||||
Weitere AutorInnen: | ||||||||
Stephen J. Gould | ||||||||
Simon Conway Morris | (Fortsetzung nächste Seite) |