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ENGLISH TEXT VERSION Loslassen | Maia Damianovic
Fortsetzung von Seite 1
Begriffe:

... um eine Instrumentalisierung des Verhältnisses von Kunstwerk und Möglichkeit von Kunst als Aktualität statt mittelbarer Repräsentation. Solche Praktiken erproben Verbindungen zu den verschiedensten gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Gegebenheiten. Dabei werden die Spielräume der Kommunikation zwischen Werk und Publikum nicht bloß untersucht, sondern auch erweitert.

Performative Interaktion S. 1, 2
Green Gel S. 2
The Invisible Line S. 4
Handmates S. 5
Tie or Untie S. 5 Walde lehnt die Aufspaltung in E- und U-Kultur ab und bleibt dabei in hohem Maß präzise. Seine Arbeit gewährt eine Art der Wechselseitigkeit, die über das bloß Sicht- oder Lesbare hinausgeht. Sie verstärkt zudem die Rolle des Individuums innerhalb dessen, was Julia Kristeva als „InterSubjektivität" bezeichnet hat: In der performativen Situation einer Vielzahl von Subjektivitäten eine einheitliche Stimme zu geben, und etwas Persönliches, ein Geheimnis vielleicht, öffentlich und gemeinschaftlich werden zu lassen.
The Big Perch S. 5, 6
Loosing Control S. 7
   
   
   
    Was einen „kritischen Populismus" angeht, neigen Waldes Projekte dazu, eine eher leicht zugängliche, ja spielerische Kunstauffassung zu entwickeln, die eine breitere Öffentlichkeit als das übliche Insider- Publikum erreicht. Die Arbeit lädt Menschen dazu ein, sich zu engagieren und teilzuhaben, zwingt sie aber nicht dazu. Ein solches unmittelbar erfahrungsbezogenes Werk bringt eine Verschiebung im Realitätsparadigma mit sich, die das „Wirkliche" gegen eine zunehmende „Virtualisierung" des Lebens setzt. Lygia Clark, die gemeinsam mit Helio Oiticica die Bewegung der Neokonkreten in Brasilien anführte, ersetzte die modernistische Vorstellung vom Künstler als einem Performer durch ein offeneres, wechselseitiges Modell. Von einem kunsthistorischen Standpunkt aus waren diese Künstler, gemeinsam mit Avital Geva aus Israel, die ersten Praktizierenden einer performativen Interaktion, bei der es um Vielfalt statt um Standardisierung ging. Ihre Arbeit wurde zum Vorläufer der Ideen von „unmittelbarer Erfahrung" und „kritischem Populismus" in der Kunst. Walde gehört zu dem kleinen Kreis zeitgenössischer Künstler, die diesen Weg auf eine eigenständige Weise weiterverfolgen. Seine Fähigkeit, eine Reihe von ästhetischen Paradigmen und historischen Präzedenzfällen zusammenzuführen (und dann vielleicht zu durchbrechen), ist ebenso einzigartig wie vielschichtig.
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
 
 
Obwohl Green Gel, ein auf dem Fußboden oder der Straße plazierter schleimiger Klumpen aus leuchtend gallertartigem Material, einen zweifellos reizvollen Anblick bietet, ist es nicht gerade ein Publikumsliebling, sondern hat eher etwas Verstörendes. Seine Präsenz ist attraktiv und verwirrend zugleich, es wirkt ansprechend, aber erscheint auch als giftig: Es ist das „unbekannte etwas". Statt unser ästhetisches Verlangen zu befriedigen, versucht Walde, die Wahrnehmung zu verkehren, ...follow me to the right(Fortsetzung nächste Seite)follow me to the right
AutorInnen:
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