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ENGLISH TEXT VERSION Loslassen | Maia Damianovic
Fortsetzung von Seite 4
Begriffe:

Hier beobachten wir ein komplexes Spiel von Kontinuität und Diskontinuität, das keine Lösungen, sondern nur Möglichkeiten bietet. Kontinuität kann in Ermüdung munden, wie bei einem Kind, das sich mit der Wiederholung einer Strophe in den Schlaf singt. Diskontinuität fungiert dagegen als Unterbrechung und kann zu Verwirrung in einem endlosen Strudel der Möglichkeiten führen.

Performative Interaktion S. 1, 2
Green Gel S. 2
The Invisible Line S. 4
Handmates S. 5
Tie or Untie S. 5 Waldes Arbeit macht keine Vorschriften: Niemals gibt es Anweisungen, begleitende Videos, Hinweistexte oder sonstige Hilfestellungen in Bezug auf die Absichten, den Gebrauch oder die Einstellung, die man gegenüber einer Arbeit einnehmen sollte. Ein mutiger und bisweilen wahrhaft gefährlicher Ausgangspunkt. Diese Praxis versucht sich demgegenüber mit einer Vielzahl unvorhersehbarer und hochgradig subjektiver Reaktionen seitens des Publikums zu verbinden, die ebenso chaotisch und unordentlich sein mögen wie die Realitäten, in die wir mit den Fasern unseres täglichen Lebens verflochten sind. Indem er ohne die schützende Abschirmung vorgezeichneter Kontexte oder absehbarer, harmloser Formen arbeitet, kann Walde das Kommunikationspotential eines jeden Werks in ungedeckter Weise weiter steigern.
The Big Perch S. 5, 6
Loosing Control S. 7
   
   
   
   
   
   
   
    Ein anderes Beispiel sind Waldes Handmates, kleine handliche Gebilde mit einem harten Kern und einer mit verschiedenfarbigem Silikon gefüllten Ballonhülle. Sie konnten von Betrachtern in die Hand genommen und auf diese Weise quasi unendlich interpretiert werden. Einige wurden dabei auseinandergenommen, einige bis zum Zerplatzen gequetscht, andere bloß mit Erstaunen untersucht. Ähnlich ist das bei Tie or Untie, einem riesigen Haufen unterschiedlicher Seile, die Benutzern für jederart praktische Deutung überlassen bleiben.
   
   
   
   
   
     
    Für die ARGE-Kunst-Ausstellung To Actuaiity im italienischen Bozen wurde beschlossen, künstlerisch mit einer Lebensform zu experimentieren, die weltweit die Städte bevölkert: Es ging um Tauben, die im Deutschen gelegentlich auch als „Ratten der Lüfte" bezeichnet werden. Diese gutbürgerliche Stadt mit 250.000 Einwohnern, an der kulturellen Grenze von Tirol und Italien gelegen, hat eine konfliktreiche Vergangenheit und eine vielschichtige kulturelle und politische Gegenwart. Auf subtile Weise liegt die Geschichte hier nur knapp unter der Oberfläche des täglichen Lebens, und wenn man Kunst ausstellen will, wird man in Bozen nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen. Trotzdem ist nach zahlreichen Verhandlungen mit verschiedenen Regierungsstellen (wie so oft bei Waide-Projekten) die Errichtung eines städtischen Taubenhauses – The Big Perch – genehmigt worden.follow me to the right(Fortsetzung nächste Seite)follow me to the right
 
 
AutorInnen:
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