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Etwas setzt sich fort. | Christine Heil |
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Kunst, Partizipation, Bildung |
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Begriffe: |
In Ausstellungen zeitgenössischer Kunst tritt oftmals ein Phänomen
auf: »Etwas setzt sich fort« in Form von Handlungen der Besucherinnen.
Es wird damit etwas sichtbar und dokumentierbar, das zu weiteren
Handlungen in neuen Kontexten anregt. In den künstlerischen Arbeiten
werden Schnittmengen von Alltag, Kunst und Design thematisiert, die
auch in anderen Zusammenhängen befragt werden: Die Sozialwissenschaften
erforschen Dinge und ihre jeweilige Bedeutung in verschiedenen
Lebens- und Kulturwelten. Das wiederum verändert den Blick auf
Vermittlungsräume der Kunst. Der Fokus auf die soziale Dimension und
die darin enthaltenen Momente des Utopischen geben Hinweise auf das
»bildende Moment« eines solchen auf Erweiterung und nicht auf Vollständigkeit
angelegten Handlungs- und Vermittlungsraumes.
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Waterpoint |
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Ein Handlungsraum: Wie sich ein künstlerischer Prozess fortsetzen kann |
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In seinen Rauminstallationen erfindet und inszeniert der Künstler
Martin Walde Materialsituationen, in denen Ausstellungsbesucherinnen
mit elementaren Handlungen an der Formung der künstlerischen Arbeit
beteiligt werden. |
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Die Installation Waterpoint war 2006 im Rahmen der
Ausstellung Humming (1) im Kunsthaus Baselland zu sehen: Martin Walde
hatte eine Wand aus Styropor-Blöcken aufgestapelt und daneben einen Wasserspender aufstellen lassen, wie man ihn aus Wartesälen oder
Verkaufsräumen kennt. Zur Eröffnung hatte Walde an einer Stelle in
der Styroporwand ein Loch ausgehöhlt und damit die Betrachterinnen
eingeladen, wenn nicht provoziert, weiter darin herumzubohren. Die
Wasserstation in unmittelbarer Nähe lieferte über die lebensnotwendige
Grundsubstanz hinaus auch bildhafte Assoziationsfelder. Die
Becher konnten in weitere Verwendungspraktiken überführt werden,
z. B. ließen sie sich mit Styroporkügelchen füllen. |
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Das Zerbröseln von Styropor oder das spielerische Bearbeiten von
einem Material, dessen Beschaffenheit fest, aber nicht kompakt ist, ist
uns allen vertraut. Das in kleine Kügelchen transformierbare Material
wirkt psychisch aktivierend und löst eine Art von sinnlichem Handlungstrieb
aus. Styropor kann jedoch auch unangenehm quietschen;
in aufgelöstem Zustand verteilt es sich überall hin und bleibt an allem hängen. Ästhetisch gesehen ist es sowohl schön als auch hässlich oder
sogar nervig. |
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AutorInnen: |
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Christine Heil |
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