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Etwas setzt sich fort. | Christine Heil |
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...Fortsetzung von Seite 1 |
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Begriffe: |
Zudem lässt sich der Eindruck einer solide wirkenden weißen
Styroporwand durch kleinste wie auch größere gewollt subversive
Eingriffe ganz einfach und anschaulich zerstören. |
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Waterpoint |
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Was tatsächlich in der Ausstellung passiert, ist nicht im Voraus bestimmbar.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert, ist ziemlich
hoch. Walde selbst sagt dazu: »Jede von mir gezeigte Arbeit, die zum
ersten Mal präsentiert wird, ist zunächst einmal nichts anderes als eine
Vermutung oder Behauptung. [...] Erst wenn dieses >Arbeitsfragment< in
Kontakt mit den Besuchern kommt, kann ich etwas über sein Potenzial
erfahren. [...] Ich erlebe meine Arbeit, ich mache sie nicht, sie entwickelt
sich. Die Besucher greifen verändernd ein, auch wenn sie sich >passiv< verhalten.« (Schaschl 2007:5) Das Besondere an dieser künstlerischen
Positionierung ist die Aufmerksamkeit für das Handeln der Ausstellungsbesucherlnnen: Sie werden sogar bei frischer Tat fotografiert,
Zustandsbeschreibungen und Einzelerfindungen werden dokumentiert,
beschrieben und herausgehoben. Aberweiche Rolle spielen
die sich einmischenden Betrachterinnen im Setting der künstlerischen
Arbeit tatsächlich? Sind sie vielleicht nur die Gehilfen einer zu realisierenden
Künstlerinnenaktion? Handelt es sich lediglich um eine neue Form
von Mitmach-Park? Zunächst einmal verschiebt sich etwas: die Rollenverteilungen
und Positionierungen von Künstlerinnen, deren Arbeit, der
Ausstellung in der Galerie oder Kunstinstitution und den Betrachterinnen.
Diese potenziell neue Rolle und Position der Rezipierenden im Feld
der Kunst sind von besonderem Interesse. |
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In ihrem Buch Kunst als sozialer Raum macht Nina Möntmann auf
eine Diskrepanz aufmerksam. Zwar sei die traditionelle Kunstproduktion
(Handelnde sind allein die Künstlerinnen, Ort der Handlung das Atelier)
längst durch neue künstlerische Handlungsformen jeweils anders dekonstruiert und verändert worden (beispielsweise durch die Minimal-
Art, »In situ«-Arbeiten, Performances etc.), dagegen verblieben aber die
den Betrachtenden zugestandenen Rollen nach wie vor auf der Ebene
der Reaktion: »Es klingt paradox, weil von Fluxus bis zu net.art etliche
Projekte mit einer weitgreifenden Änderung der Kommunikationsstrukturen
von Kunst unter Berücksichtigung der Betrachterfunktion
gearbeitet haben und dazu Begriffe wie Partizipation, Interaktivität
etc. diskutiert wurden [...].« Dennoch werde die grundlegende Kommunikationsstruktur,
die normalerweise als »rückgekoppelter Prozess« (Möntmann 2002:107) funktioniert, missachtet. Voraussetzung von
Kommunikation ist ein dynamisches Hin und Her aus Aktion und Reaktion,
nicht nur ein lineares Sender-Empfänger-Modell. |
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AutorInnen: |
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Christine Heil |
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(Fortsetzung nächste Seite) |
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