this text is available in German only | Etwas setzt sich fort. | Christine Heil | ||||||
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Begriffe: | Dafür unterscheidet sie in Entsprechung zu den empirischen Sozialwissenschaften die Feldforschung, d.h. die Beobachtung in »natürlichen« sozialen Kontexten, in die Beobachtende tatsächlich eintreten und in denen sie sich aufhalten, und zum anderen die Laborforschung, d.h. die Beobachtung in einer künstlich hergestellten Umgebung. (3) |
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Waterpoint | S.1, 2, 3 | ||||||
Wie sind Anschlüsse an Lebens- und Kulturwelten erforschbar und darstellbar? | |||||||
Künstlerische Praxis kann neue Zugänge zur Erforschung von Lebenswelten bieten. Wie bereits die Arbeit von Slominski zeigte, kann die Strategie des Nachbauens ein neues Verständnis entstehen lassen: Indem man etwas ganz genau noch einmal herstellt, versteht man etwas über den Zusammenhang, in dem es entstanden ist. Künstlerinnen hantieren mit Dingen, Räumen, Materialien und Medien (darunter auch Texten), Sozialwissenschaftlerlnnen arbeiten zu weiten Teilen im Medium des Textes. In einem Aspekt sind sie sich jedoch sehr nah: Beide unterscheiden genau zwischen Realität und Abbild. So wird in sozialwissenschaftlichen Studien immer von der Rekonstruktion der Konstruktion sozialer Wirklichkeiten gesprochen. | |||||||
Nach der von Duchamp begründeten Tradition hat auch Slominski eine Kontextverschiebung vorgenommen: Betrachterinnen werden hier mit ihren Zuschreibungen und mit den eigenen Wahrnehmungsgewohnheiten und -erwartungen konfrontiert. In diesem Sinne könnte man Slominskis nachgebautes Fahrrad eines Stadtstreichers im MMK als Laborforschung verstehen. | |||||||
(3)Ein anderes Beispiel für die Beforschung alltagskultureller Dimensionen
von Gegenständen ist der Begriff des »Nicht Intentionalen Designs« (NID), den Uta Brandes 1999 einführte. Er bezeichnet die spontane und gezielte Umnutzung von Objekten, im Zuge derer diese nicht mehr dem ursprünglich vorgesehenen Zweck entsprechend gebraucht werden. |
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Die Schwierigkeit, zu Alltagspraxen Zugang zu erhalten, wird hier sogar in doppelter Hinsicht in ihrer konstruktivistischen Problematik deutlich, denn mit den Alltagserfahrungen werden soziale Ordnungen zugleich transportiert und reproduziert. Die Wahrnehmung und das Bewusstsein in der Alltagswelt sind subjektiv sinnstiftend, intentional und objektbezogen, wie die Soziologen Berger und Luckmann (Berger/Luckmann 1974: 24) hervorgehoben haben. Andere Kontexte wie Kunst, Religion oder der Traum - und hinzuzufügen ist hier auch das Design-bringen wiederum andere Bewusstseinsformen mit sich (vgl. ebd.). Treffen sie allerdings aufeinander, kann ihre unterschiedliche Logik zutage treten und in ihren Differenzen spürbar werden. Die Gleichzeitigkeit mehrerer Bezugsbereiche wäre demnach nicht zu verhindern, sondern im Streben nach Reflexion | |||||||
AutorInnen: | |||||||
Christine Heil | vielmehr zu provozieren und zu inszenieren. | (Fortsetzung nächste Seite) |