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  this text is available in German only Etwas setzt sich fort. | Christine Heil
 
  ...Fortsetzung von Seite 8
 
Begriffe: Hier wird ein Paradigmenwechsel in der Rezeption von Kunst deutlich, der auch Auswirkungen auf das Verständnis von Bildungsprozessen hat: Irit Rogoff kontrastiert die Überlegung Jean-Luc Nancys (4), dass es überhaupt keine Bedeutung gibt, wenn Bedeutung nicht geteilt werde (Rogoff 2002: 57), mit der herrschenden Meinung, dass »das Kunsterlebnis nach wie vor an die individuelle Reflexion« (ebd.: 53) gebunden sei. Hier werde die Rolle der Betrachterinnen darauf reduziert, Bedeutungen durch Subjektivitäten zu produzieren, die sie auf Kunstwerke projizierten. Vielmehr würden Betrachterinnen Bedeutung »durch Beziehungen miteinander und durch das Temporäre des Ausstellungsereignisses oder des Ausgestellten« (ebd.: 54.) schaffen. Rogoff zufolge »betrachten wir Kunst und bewohnen wir Kunsträume in verschiedenen Formen der Kollektivität; dabei bringen wir neue Formen der Mutualität hervor, d.h. Beziehungen nicht mehr (nur) zwischen Betrachtern und Objekten, sondern zwischen Betrachtern und Räumen« (ebd.: 53).
Waterpoint S.1, 2, 3
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
    Für eine zweite Folgerung betrachte ich die Handlungen der Studierenden und der Schülerinnen, die sie als Antwort auf die Einladung von Erwin Wurm erfunden hatten: Der potenziell produktive Un-Sinn knüpft an die imaginären Kräfte in kreativen Prozessen an. Entsprechend betont David Bramston in seinem Ratgeber für innovatives Produktdesign besonders den Sinn für das what-if. (5) Die dahinterstehende Haltung entspricht dem Als-ob, das der Dynamik des Spiels zwischen Rahmung und Geschehen entstammt. Hier finden das Imaginäre und die Fantasie einen Ort des Aufscheinens. Und es markiert eine entscheidende Schnittstelle zwischen Kunst und Design: das Moment der Utopie und damit die Idee, die noch keinen Ort der Realisation erfahren hat.
   
   
   
   
 
 
 
 

(4)follow me to the rightDas Buch Being Singular Plural von Jean-Luc Nancy (dt.: singulär plural sein. Zürich/Berlin: diaphanes 2004) habe »viel dazu beigetragen, uns zu befähigen, >Singularität< von Individualität und von der Politik des autonomen Ich zu lösen« (Rogoff 2002: 55).

(5)follow me to the right(siehe nächste Seite >>>)

  Für Ernst Bloch ist die Utopie eine dem menschlichen Denken und Handeln innewohnende Grundkonstante, sie ist stets und überall wirksam. Bloch schreibt in Das Prinzip Hoffnung: »Und jedes Kunstwerk, jede zentrale Philosophie hatte und hat ein utopisches Fenster, worin eine Landschaft liegt, die sich erst bildet. [...] So weit reicht Utopie, so kräftig teilt sich dieser Grundstoff allen menschlichen Tätigkeiten mit, so wesenhaft muß ihn jede Menschen- und Weltkunde enthalten. Es gibt keinen Realismus, der einer wäre, wenn er von diesem stärksten Element in der Wirklichkeit, als einer unfertigen, abstrahiert.« (Bloch 1985: 728) Im Un-Sinn und Neu-Sinn der Handlungsräume von Erwin Wurm wie von Martin Walde ist Raum für die Dynamik utopischer Momente enthalten. Das könnte für das Phänomen der >Anschlussfähigkeit< von zentraler Bedeutung sein. follow me to the right(Fortsetzung nächste Seite)follow me to the right
 
 
AutorInnen:
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