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Das Museum als künstlerisches Labor
follow me to the right     und soziales Handlungsfeld | Roland Nachtigäller      
             
follow me to the right     — Fortsetzung von Seite 2      
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follow me to the right Begriffe:  

Veränderliche der Werkstoffe, ihre Viskosität ebenso wie ihre affektiven, symbolischen und ästhetischen Potentiale.

 
follow me to the right Sleeping Beauty    
follow me to the right Key Spirit   follow me to the rightMit der auratischen Inszenierung eines (von Zeit zu Zeit klingelnden) Handys im Ausstel-lungsraum steigt aber bei Sleeping Beauty noch eine weitere große Themenlinie im Werk von Martin Walde unübersehbar an die Oberfläche. Immer geht es in seinen Arbeiten näm-lich auch um Kommunikation und deren technische Hilfsmittel, um Sprache und ihren Klang, um Verstehen und Missverstehen, um Konventionen und Überraschungen. Aber auch Aspekte von Sicht- und Unsichtbarkeit, von Unmittel barkeit und medialer Vermittlung, von Authentizität und Inszenierung spielen dabei eine bedeutsame Rolle. So thematisiert Martin Walde auch das Museum als Erfahrungs-, Kommunikations- und Handlungsort. Wie andere öffentliche Räume ist der Ausstellungsraum eine Sphäre, die als sozialer Ort von ganz bestimmten Konventionen, Erwartungshaltungen, eigenen Erfahrungen und expliziten Anweisungen strukturiert wird. Dabei fungiert das einzelne Exponat auch heute noch in erster Linie als Fetisch und autonomes Objekt, dessen Präsenz im Museum in erster Linie einer visuellen Erfahrung dient. Auch sinnliche Eindrücke über das Riechen und das Hören wahren eine physische Distanz zum Objekt, dessen Unberührbarkeit nur selten infrage gestellt wird. Martin Walde hingegen inszeniert mit seinen Objekten und Installationen nicht nur Räume und Arrangements, die zur direkten Interaktion verführen und dadurch erst ver-vollständigt und sinnhaft werden, sondern er erweitert den Handlungsraum der einzelnen Akteure auch um die Kategorie der individuellen Verantwortlichkeit. So gibt es für viele seiner Arbeiten ganz bewusst keine genauen Anweisungen zu deren Nutzung, das heißt dazu, was man mit den Objekten tun kann, darf, sollte oder auch besser unterlässt.  
follow me to the right PINO-INO    
follow me to the right Heuhaufen    
follow me to the right Battle Angel    
follow me to the right Window Spitting    
follow me to the right Crazy Jane    
follow me to the right Bag-Turn-Brick    
follow me to the right Ball-Turn-Bag    
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follow me to the right     follow me to the rightDiese gezielte Unterwanderung des Autoritätsverhältnisses zwischen Besucher und Ausstellungs objekt sowie bezüglich der an dieser Begegnung beteiligten weiteren Pers-onen (Museumsdirektion, Aufsichten, Mitbesucher etc.) führt bei Walde aber gerade nicht in die Anarchie eines ›Alles-ist-erlaubt‹, sondern ganz im Gegenteil zur festen Überzeugung, dass das Kunstwerk aus sich selbst heraus, das heißt aus der Kraft seiner ästhetischen Form, einen Appell entwickelt, wie es verant wortlich zu behandeln, zu nutzen ist, ohne seinen Kern, sein Wesen zu zerstören. Es wird nicht mehr gesagt, was man darf und was nicht, sondern man ist selbst für die Form der Reaktion auf das Werk, auf die Situation, auf andere Personen verantwortlich. Denn es ist gerade keine intime Zweierbeziehung, die sich aus der direkten Konfrontation des Einzelnen mit dem Werk ergibt, sondern diese Begegnung findet inmitten eines sozialen Raumes statt, ... follow me to the right(Fortsetzung nächste Seite)    
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