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Martin Walde. |
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Die Lange Geschichte der Enactments | Annelie Pohlen |
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— oder von der Spurensuche im verpixelten Wahrnehmungsraum |
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Begriffe: |
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Seit den frühen 1990er Jahren mäandern durch Waldes Werk Geschichten von Personen
oder besser Begegnungen mit Personen, von denen man eher annehmen möchte,
dass sie frei erfunden sind. Durch die gesellschaftlichen Debatten dieser Zeit geisterten
das »Phantom der ständigen und allumfassenden Beobachtung der Bürger und
Bürgerinnen durch den Staat« und »das allgemeine Credo« von den global vernetzten,
immer und zu jeder Zeit abrufbaren visuellen Daten. (1) Zeitgleich befasste sich Walde
mit Theorien über die verzweigten ›Tricks‹ von Ein- und Ausblendungen in der selektiven
Wahrnehmung und gelangte so schließlich zu der Erkenntnis, dass selbst psychologische
Deutungsmodelle nicht dazu taugten, die von ihm ›erfassten‹ Ereignisse aus den
Grenzen des Mitteilbaren zu befreien. |
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Enactments |
S. 1, 4, 7, 8, 10 |
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First Scripts |
S. 1, 3 |
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White Running Shoes |
S. 1, 4 |
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Shoes |
S. 1, 2 |
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L.C. / Enactments |
S. 3 |
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Der Regen hat (...) Temperatur |
S. 3, 10 |
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L.C. / Loosing Control |
S. 3, 8 |
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Totaler Stillstand |
S. 4 |
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Don't Know |
S. 4, 6, 8, 9 |
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Putzen |
S. 5 |
Eher flüchtig skizzierte Figuren – zunächst in Zeichnungen und in Textprotokollen,
sogenannten First Scripts – später in Fotografien und auch in multimedialen Installationen,
versetzen weniger die Figur selbst als deren Wahrnehmung in den diffusen Status
quo transitorischer Räume, wo »in verschiedenen Stimmen gesprochen, reineredet
und unter-brochen« wird. Zur Transformation in visuelle Präsenz erscheint kein irgendwie durchgäng-iges Konstruktionsprinzip tauglich. |
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St. Germain |
S. 5 |
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On Ground |
S. 6 |
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Midnight |
S. 6 |
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Angry Man |
S. 7 |
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Psywom(an) |
S. 7, 9 |
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Drop Card |
S. 7 |
Als könne es eine Antwort auf all die im Unklaren versenkten Fragen geben, liest
man in White Running Shoes (1996) folgenden Text : »At least she leaves us in doubt that
she is going somewhere to enact something.« (2) Es ist einer dieser aus dem Nichts banaler
Alltäglichkeit auftauchenden ›nobodies‹, deren Geschichten üblicherweise verloren
gehen oder aber, wie im gegebenen Fall, künstlerische Prozesse unablässiger Transformationen
in Gang setzen können, die sich überlagern, kreuzen, zusammenfügen oder
auch nicht. Auch wenn man nicht weiß warum, man geht eben nur ungern davon aus,
dass nichts passiert oder dass etwas passiert, das sich jeglicher Sinn- und Ernsthaftigkeit
zu wider-setzen scheint.
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Memory Shots |
S. 7 |
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No Man (NOMAN) |
S. 7, 8 |
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Writing On Ground |
S. 8 |
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Yellow Line |
S. 9 |
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Up And Down |
S. 9 |
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Füsse |
S. 9 |
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Ribbon |
S. 9 |
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I'm The Voice |
S. 9 |
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1989 datiert eine Shoes betitelte Folge von Zeichnungen in der Art knapper Architektur-skizzen: Fünf Räume in Aufsicht mit je einem für die jeweilige Nutzung typischen Möbel-stück. Die überall im Raum verteilten Schuhe nimmt man zur Kenntnis.
Shoes ist die Re-Inszenierung eines von Walde wahrgenommenen Geschehens in
der nun in Detailansicht etwas weniger sparsam, aber immer noch füchtig skizzierten
Raumfolge, durch die sich eine vermutlich männliche Person bewegt. Zu sehen ist der
Akteur überwiegend von hinten (genau genommen sieht man meist nur die Beine), einmal
jedoch in Aufsicht, als habe ihn jemand von oben beobachtet. (Fortsetzung nächste Seite) |
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AutorInnen: |
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Annelie Pohlen |
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