Gespräch mit Martin Walde | Sabine Schaschl | Martin Walde | |||||||
Begriffe: | SABINE SCHASCHL:Ein, meines Erachtens, wichtiger „Grundbaustein" Deiner Arbeiten ist die „Inszenierung" der jeweiligen
Rauminstallation, die strategischen Settings, welche |
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Shrinking Bottles | |||||||
Melting Bottles | |||||||
Melting Compactor | |||||||
Self-Containing-Reservoir | |||||||
Waterpoint | |||||||
Global Tool | MARTIN WALDE:Jede von mir gezeigte Arbeit, die zum ersten Mal
präsentiert wird, ist zunächst einmal nichts anderes
als eine Vermutung oder Behauptung. Die kann nun unverständlich sein, fragmentarisch - sogar „fehlerhaft". Erst wenn dieses „Arbeitsfragment" in Kontakt mit den Besuchern kommt, kann ich etwas über sein Potenzial erfahren. Das Zeigen einer Arbeit - ohne Rücksicht auf Verluste - ist eine Strategie. Ich erlebe meine Arbeit, ich mache sie nicht, sie entwickelt sich. Die Besucher greifen verändernd ein, auch wenn sie sich „passiv" verhalten. Wie sich die Arbeit entwickelt, wird entweder durch eine singuläre Manipulation oder durch diejenige eines Kollektivs beeinflusst. Es gibt viele Erfahrungswerte, die für zukünftige „Zustände" wichtig sind, eine allgemeine Methodik will ich allerdings nicht daraus ableiten. Ich kann anfänglich auch schwer abschätzen, welches Potenzial in einer Arbeit steckt. Dazu muss ich dieselbe Arbeit immer wieder zeigen, sie erleben und miterleben. Daraus entsteht so etwas wie eine Kette von Ereignissen, in die das Umfeld jederzeit verändernd eingreifen kann. Insofern gibt es zwar eine Inszenierung, sie leitet sich jedoch aus dem jeweiligen inhaltlichen Potenzial und den funktionalen Anforderungen der Arbeiten ab. |
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Global Substance | |||||||
Green Frog Bath Soap | |||||||
Production Limits | |||||||
Froschquintett | |||||||
The Web | |||||||
Solaris | |||||||
Jelly Soap | |||||||
Window Spitting | |||||||
Key Spirit | |||||||
SS:Wie muss man sich das umgesetzt vorstellen? | |||||||
MW:Jedes Setting entwickelt sich anders und geht jeweils von ganz verschiedenen Bedingungen aus. So ist zum Beispiel Shrinking Bottles / Melting Bottles zunächst ein Script, das aus ca. dreissig einseitigen Storyboards besteht: Dieselbe Szenerie wiederholt sich immer wieder. Wir befinden uns in einer Parallelwelt, in der es Schrumpfflaschen als Produkt gibt. Wenn die Flasche leer ist, schrumpft sie. In einer weiteren Welt gibt es Schmelzflaschen. Leere Flaschen, die zu Hause in einem Melting Compactor eingeschmolzen werden. Diese fiktiven Flaschenprodukte sind in den einseitigen Scripts in eine banale Alltagsszenerie eingebunden: Die alltäglichen Argumente und Streitigkeiten zu | |||||||
AutorInnen: | |||||||
Sabine Schaschl | |||||||
Martin Walde | Hause. | (Fortsetzung nächste Seite) |