Gespräch mit Martin Walde | Sabine Schaschl | Martin Walde | |||||||
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Begriffe: | ... denn nur unter dem langsamen Druck der Hände beginnen die Plättchen zu schmelzen. Reiben hilft nicht. Womit wir wieder beim Handgriff sind, der plöt zlich anders und ungewohnt ist. Eine Seife, die durch Handwärme und Druck schmilzt, ist eine minimale Verschiebung in eine fiktive Parallelwelt. Was auch immer geschieht, in vielen Settings sind die wirklichen Intentionen zunächst unsichtbar. |
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Shrinking Bottles | |||||||
Melting Bottles | |||||||
Melting Compactor | |||||||
Self-Containing-Reservoir | |||||||
Waterpoint | |||||||
Global Tool | SSEin wichtiger Moment in der Vermittlung Deiner
Arbeit war für mich auch das Thematisieren vom
Zurückdrängen der Möglichkeit, als Künstler verletzt
werden zu können. Nachdem viele Deiner Arbeiten
quasi unzerstörbar sind, da Eingriffe und Zerstörung bereits in die konzeptuelle Setzung integriert sind, hast Du eine Art Freiheit erreicht, künstlerisches Handeln als unverletzbar und autonom zu präsentieren. Diese Betrachtung fand ich sehr wichtig, da sie auch das gewohnte institutionelle Handeln herausfordert und Fragen der Konservierung, Versicherung und Beschädigung in völlig anderem Licht erscheinen lässt. Die Arbeit The Web ist dafür ein gutes Beispiel: Die Besucherinnen konnten mit Nähseiden und Garnen eine vorgegebene, rudimentäre Netzstruktur weiterführen und vollenden, wobei bereits der Begriff der „Vollendung" falsch ist, da das Netz immer wieder von vorne begonnen werden kann. Also selbst wenn das Netz zerstört worden wäre, hätte die Arbeit weiter existiert. Ist dieses „sich Befreien von potentiellen Zerstörungshandlungen" mittlerweile zu einer künstlerischen Strategie geworden? |
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Global Substance | |||||||
Green Frog Bath Soap | |||||||
Production Limits | |||||||
Froschquintett | |||||||
The Web | |||||||
Solaris | |||||||
Jelly Soap | |||||||
Window Spitting | |||||||
Key Spirit | |||||||
MWEs geht mir nicht nur um Befreiung, sondern um die
Erweiterung dessen, was als Zerstörung wahrgenommen
wird, weil es auch das Handeln reglementiert.
Zerstörung ist für mich zum Beispiel gleichgesetzt
mit der Errichtung einer Absperrung zum Werk. Am Anfang der 90er Jahre war ich vermehrt mit der Zerstörung meiner Arbeiten konfrontiert. Da diese keine Zuordnung erfuhren, waren sie auch schwer lesbar. Die Zerstörung durch Verharmlosung empfand ich als wesentlich schmerzhafter, als die physische Zerstörung, die dann oft die Folge war. Aber ich hatte das provoziert, gefiel mir in der Opferrolle jedoch nicht, da sie meine Intentionen verdeckte. Ich musste immer mehr Zeit investieren, um veränderte, zerstörte und geklaute „Organismen" zu reproduzieren. Hier war eine Vielzahl von verschiedenen Handlungsabläufen mit verschiedener Motivierung am Werk. Die vertraute Reaktion des Opfers, „Oje, die Besucher haben mein Werk zerstört", ist hier fehl am Platz. Denn die Arbeit generiert sich nur durch Veränderung selbst. |
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AutorInnen: | |||||||
Sabine Schaschl | |||||||
Martin Walde | (Fortsetzung nächste Seite) |