Alien Substance | Monika Wagner | |||||||
Fortsetzung von Seite 2 | |||||||
Begriffe: | Doch die von Walde im Mehl ausgesetzten Würmer demonstrieren gegenüber den Experimenten der 60er Jahre veränderte Interessen. Nicht die informellen Spuren der sich |
||||||
To Carry Around | |||||||
Tales of P.P. | |||||||
Production Limits | |||||||
Worm Complex | |||||||
Hallucigenia | |||||||
Green Gel | |||||||
Deadly Night Shade | |||||||
Handmates | |||||||
Alien Substance | |||||||
Concoctions | |||||||
Nicht allein Würmer, sondern auch andere frühe Entwicklungsformen von Lebewesen, evolutionäre Prozesse insgesamt, haben Walde beschäftigt. Zum einen haben dazu wissenschaftsgeschichtliche Entdeckungen vorgeschichtlicher Formen irdischen Lebens beigetragen, zum anderen das Entwickeln geeigneter Materialien, um einen sinnlichen Eindruck von Lebendigkeit zu erzeugen. Hallucigenia ist der Gattungsname, den ein englischer Naturwissenschaftler den ebenso einfachen wie bizarren Lebewesen aus dem mittleren Kambrium gab, die hauptsächlich aus Darm und tentakelartigen Extremitäten bestanden haben müssen, und deren versteinerte Abdrücke zu diversen naturwissenschaftlichen Rekonstruktionen Anlass gaben. Schon die Übernahme der fantastischen Bezeichnung Hallucigenia für eine künstlerische Werkgruppe indiziert die Beschäftigung Waldes mit derartigen Rekonstruktionen früher Lebensformen, die, wie die Versammlung unterschiedlicher Bilder im Internet demonstriert, auch im wissen-schaftlichen Feld ihre Erscheinungsformen je nach Erkenntnisstand modifizieren. Im Gegensatz zu Waldes Gestaltung varianter Formen dieser Meerestierchen gelten dort allerdings keine pluralen Möglichkeitsformen, sondern stets nur der neueste Erkenntnis-stand, der als jeweils gültiger angenommen wird. Waldes Hallucigenia ist jedoch nicht allein durch einen wissenschaftsgeschichtlichen Bezug charakterisiert, sondern berührt zugleich, wie der Künstler es formulierte, das »Wesen von Schöpfungsmythen«. (8) |
|||||||
AutorInnen: | (8)Martin Walde: Hallucigenia (Allgemeine Information), 2008. |
||||||
Monika Wagner |