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Alien Substance | Monika Wagner
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follow me to the right     Fortsetzung von Seite 5      
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follow me to the right Begriffe:  

auch wenn sie nicht als Gel (Abkürzung für Gelatine), sondern als Gallert, als Schleim oder als Quallen bezeichnet wurden. Im späten 19. Jahrhundert, als im Kontext der durch die Darwinistische Abstammungslehre ausgelösten Suche nach dem Ursprung des Lebens die einfachen Organismen des Meeres in das Forschungsinteresse rückten, stellte Odilon Redon auf einem Blatt der 1896 erschienenen Lithografi enfolge zur Versuchung des Hl. Antonius ebenso faszinierende wie befremdliche Lebewesen dar. (13) Als lappenartige Gebilde mit Tentakeln, die keine geschlossene Körperform besitzen, sondern einen einzigen Schlund bilden, scheinen sie sich permanent umzuformen. Redon hatte die
Medusen (14), wie die Quallen in der Zeit um 1900 gerne bezeichnet wurden, studiert, aber
in seinem Blatt eine Darstellung entwickelt, die keine gattungsspezifi sche Zuordnung
zulässt. Dennoch scheinen die flexiblen Wesen – wie die Quallen – aus Gallert, dem
Inbegriff eines natürlichen Gels, zu bestehen. Die Medusen beschäftigten die Fantasie
der Meeresbiologen ebenso wie die der Dichter und bildenden Künstler. Redon hat
seine Wesen als »Tiere des Meeres, rund wie Schläuche« betitelt und sich damit auf
Jules Michelets La Mer bezogen, in dem vom »Volk der arbeitenden Mollusken«, als den
»armen kleinen Werktätigen« des Meeres die Rede ist. (15) Quallen und Kraken wurden in
den Erzählungen wegen ihrer eigenartigen Materialität und ihrer Tentakeln bzw. Fangarme
häufig ähnlich beschrieben oder gar fusioniert. Victor Hugo bezeichnete den Kraken,
über den bis heute angstbesetzte Geschichten kursieren, in seinem Roman »Die
Arbeiter des Meeres« als eine »Schleimmasse, die einen Willen hat, etwas Klebriges
[…]«. Ausführlich würdigt er den Ekel einer »Berührung mit dieser belebten Gelatine
[…], eine Art fließendes und zähes Wesen, das einem durch die Finger gleitet«. (16) Hugo
hat mit dieser Abwehr zugleich die ungeheure Attraktion des unheimlichen, mollusken
Materials beschrieben, das wohl nicht zuletzt deshalb immer wieder Künstler beschäftigt
hat, weil es aufgrund seiner Flexibilität Schöpfungsfantasien in Gang setzt.

 
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follow me to the right       (13)follow me to the rightUrsula Harter : Die Versuchung des Heil-igen Antonius. Zwischen Religion und Wissen-schaft, Berlin 1998, bes. S. 166 – 167.
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follow me to the right       (14)follow me to the rightDie Nähe zum schlangenbewehrten Haupt der Medusa dürfte auch Walde dazu veranlasst haben, einen Klumpen tief gefrorener Fische während des Auftauens zu fotografieren und als Medusen zu betiteln.
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follow me to the right       (15)follow me to the rightZit. n.: Ursula Harter : »Die Geburt aus dem Meer. Odilon Redon und Jules Michelet«, in: Re-Visionen. Zur Aktualität von Kunstgeschichte, hg.
von Barbara Hüttl, Richard Hüttl, Jeanette Kohl, Berlin 2002, S. 179.
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follow me to the right     follow me to the rightEine vergleichbare Faszination – wenn auch unter anderen Vorzeichen – übt auch
das formlose, sich permanent verändernde gallerartige Material in Science-Fictionfi lmen
wie Blob (17) aus. In den späten 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, dem Beginn
der bemannten Raumfahrt, war allerdings nicht mehr das Meer, sondern das Weltall
der Raum, aus dem das gefährliche, lebende Gel stammt. Der polymorphe, jeden Widerstand überwindende Stoff, der wie ein Meteroid aus dem All kam, figuriert als tödliches Material, das alles irdische Leben vernichtet. Im Gegensatz zur Farbe von Waldes Green Gel, die organisches Leben signalisiert, .....follow me to the right (Fortsetzung nächste Seite)
  (16)follow me to the rightVictor Hugo : 4. Buch, in : Begleitbuch zur Ausstellung: Das Meer im Zimmer. Von Tinten-fischen und Muscheltieren, Landesmuseum Joanneum, Graz 2005, S. 61 – 62.
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follow me to the right       (17)follow me to the rightBlob. Schrecken ohne Ende, Regisseur : Irvin S.Yeaworth Jr., 1958. Vgl. : Anselmo Aportone: »Beware the Blob! Look out for the Blobs!«, in: Ausst.-Kat.: Plastik. Eine Ausstellung zeitgenössischer Skulptur, Württembergischer
Kunstverein Stuttgart, Düsseldorf 1997, S. 88 ff.
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follow me to the right AutorInnen:    
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