Von Hallucigenia bis zu den | |||||||
Hallucigenia Products und weiter... | Martin Walde | |||||||
Fortsetzung von Seite 1 | |||||||
Begriffe: | Das auf den Kopf
gestellte Tier wurde zum Symbol eines Prozesses der wissenschaft-lichen Wahrheitsfindung – und gleichzeitig wollte man die ausgedienten Hallucigenias auf den Schrott
werfen. Das war der Moment, in dem ich versuchte, mich ein wenig inzubringen und
zunächst mit Gould Kontakt aufnahm. Ich schlug ihm vor, die ersten Rekonstruktionen von Hallucigenia nicht als Abfall auf dem Weg zur Erkenntnis zu begreifen, sondern sie als gleichwertig ›existent‹ zu betrachten. Dies gäbe auch seiner Theorie die Möglichkeit weiter-hin zu bestehen. Gould allerdings wollte sich darauf nicht einlassen. Für ihn war die Sache erledigt. In seinem nächsten Buch Eight Little Piggies entschuldigte er sich für seinen ›Fehltritt‹. Wenn seine Reaktion auch sehr gut verständlich war, enttäuschte sie mich sehr, und ich versuchte, Hallucigenia meinerseits weiterzudenken. |
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Hallucigenia | |||||||
The Reversal of Hallucigenia | |||||||
Hallucigenia Products | |||||||
Production Limits | |||||||
Battle Angel | |||||||
Ball-Turn-Bag | |||||||
Ich spürte instinktiv, dass Hallucigenia genau das war, wonach ich lange gesucht
hatte – beinah ein Einhorn unserer Zeit. Hallucigenia eine Gestalt zu geben, mag idersprüchlich erscheinen. Eigenartigerweise hat sich – abgesehen von ihren fotografi schen Abbildern – bisher auch keine der ursprünglichen Rekonstruktionen erhalten. |
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Der Charakter von Hallucigenia ist widersprüchlich. So gibt es heute zwar eine zeitge-mäße
Rekonstruktion der versteinerten Abdrücke, die von der Wissenschaft als gültige
Form aufgefasst wird. Gleichzeitig jedoch existieren viele ältere Nachbildungen
und abgeleitete Varianten von Wissenschaftslaien und anderen Autoren. Der Name
Hallucigenia ist eine Wortschöpfung, die an die Begriffe ›Halluzinogene‹ und ›Halluzination‹ erinnert. Obwohl Hallucigenia von der Wissenschaft als reales präkambrisches Wesen behandelt wird, findet sie sich bis heute in Büchern über mythologische Wesen wieder. Und wie ich sehr bald feststellen konnte, interessierten sich auch noch andere Leute aus verschiedensten Motiven für Hallucigenia. Als ich Anfang 2000 im Netz suchte, konnte ich feststellen, dass genau das, was ich Gould als Diskussionsbasis vorschlug, nämlich die parallele Existenz aller möglichen Hallucigenias bereits Wirklichkeit geworden war – wenn auch nicht im Reich der Wissenschaft. Ich stellte mit Erstaunen fest, dass Hallucigenia in die verschiedensten Bereiche vorgedrungen war und die Faszination für den Namen sich teilweise sogar von den Phänomenen ›Tier‹ und ›Gestalt‹ gelöst hatte. Sucht man heute im Netz nach HAL(L)UCIGENIA findet man eine große Anzahl von Artikeln, Beiträgen, Bezeichnungen und Labels, etc. – meist in Verbindung mit Images einer bizarren Kreatur über deren Aussehen es offensichtlich keine Einigkeit gibt. Abgesehen von ein paar Schlüsselinformationen, wie »länglich-wurmartig«, »eine Anzahl spitzer Stacheln, denen eine Anzahl von Beinen, ... (Fortsetzung nächste Seite) |
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AutorInnen: | |||||||
Martin Walde | |||||||
Weitere AutorInnen: | |||||||
Stephen J. Gould | |||||||
Simon Conway Morris | |||||||
Maia Damianovic |