Handgriffe, Kopfgriffe. | Martin Walde | Peter Weibel | |||||||
Neue Positionen und Optionen der Skulptur | |||||||
Fortsetzung von Seite 6 | |||||||
Begriffe: | PW:Der Zustand ist variabel. | ||||||
Hallucigenia | |||||||
The Reversal of Hallucigenia | MW:Das wollte ich damit eigentlich erklären. Um auf die Hallucigenia Products zurück zu kommen: Sie müssen nicht unbedingt eine Skulptur sein, sie können auch ein Text oder eine Story sein. Ich versuche oft, mit den verschiedensten Formen von Utopie zu arbeiten. Meistens verwende ich dafür die Methode des Comic-Strips, weil er von der ganzen Schnitttechnik her am ehesten geeignet ist, die Menschen hineinzuziehen oder zu faszinieren. In diesem Fall entwickle ich jedoch nur verschiedenste Modelle, um etwas zu kommunizieren. Dieses Storyboard aus dem Jahre 1998/99 (The Swamp) stellt ein Projekt vor, an dem ich wirklich gescheitert bin. Ich habe folgende Fragestellung in den Raum gestellt: Gibt es ein Material, das man von fest bis gasförmig so definieren kann, dass es ein Material ist und nicht verschiedene Materialzusammensetzungen und verschiedene Aggregatzustände? Wie kann man z.B. einen Kubus, den man hier hat, so definieren, dass er hier knallhart ist wie Stahl oder Diamant und dort anfängt zu verdampfen? Dieses Material gibt es natürlich nicht, genauso wenig wie König Laurins Zaubergürtel, der unsichtbar macht. Aber ich rücke diese Dinge genau in solche mythologischen Zusammenhänge, so wie auch vieles von dem, was ich mache, im eigentlichen Sinne Mythologie ist. Diesen ›soft floor‹ hier mit dem ›mud hole‹, also mit dem Schlammloch, den muss man sich so vorstellen wie einen Raum, in dem alles dunkel ist. Man geht hinein und plötzlich fängt der Boden an, sich ganz verschieden zu definieren. Bei jedem Schritt, den man macht, bleibt man an den Spuren hängen. Man sieht, welche Spuren nach drei Sekunden verschwinden oder man versinkt ganz tief. Zwei Jahre lang habe ich diese Form von Definition für eine Ausstellung mit der Bayer AG in Leverkusen diskutiert, aber wir sind letztendlich an der Gestaltung der Oberfläche gescheitert. Man könnte zwar ein Areal mit Schäumen definieren, wenn jedoch beispielsweise zehn Leute darin stehen und die Druckverteilung auf das Material zu groß wird, kann die Oberfläche reißen. Schließlich habe ich begonnen, das Material der Oberfläche neu zu definieren und bin bei der Suche wieder auf HAL Memoryzurückgekommen. Dies zeigt, wie sich die Kreise immer wieder schließen und ich landete dann irgendwo im Vorstellungs-Nirwana. |
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Hallucigenia Products | |||||||
To Carry Around | |||||||
Hallucigenia Products II / HAL Memory | |||||||
Battle Angel | |||||||
Crazy Jane | |||||||
Handmates | |||||||
Solaris | |||||||
Bag-Turn-Brick | |||||||
The Swamp (Storyboard) | |||||||
Soft Floor | |||||||
Mud Hole | |||||||
Rolling Worm | |||||||
Ball-Turn-Bag | |||||||
Reservoir | |||||||
Reinventing the Obvious | |||||||
Production Limits | |||||||
Shrinking Bottles | |||||||
Melting Bottles | |||||||
Melting Compactor | |||||||
Self-Containing-Reservoir | |||||||
Hallucigenia and friends | |||||||
AutorInnen: | |||||||
Martin Walde | |||||||
Peter Weibel | |||||||
Weitere AutorInnen: | |||||||
Stephen J. Gould | PW:Man kennt ja die Arbeit von Carl André, seine floor pieces, also Bodenskulpturen. (Fortsetzung nächste Seite) |
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Simon Conway Morris |